Wohlklingendes Seiler-Piano Modell 118 Baujahr 1981

Seiler Modell 118 verstimmt Seiler Modell 118 gestimmt

Über die Pianos und die Geschichte der Firma Seiler aus Kitzingen gibt es interessante Fakten zu erzählen. Auf der Seite bei Wikipedia über Seiler Pianofortefabrik findet man nur einen Teil der Meilensteine, die die Seiler-Belegschaft geleistet hat. Leider muss man feststellen, dass nach Firmenübernahmen die Geschichte und somit die Identität der übernommenen Firma weitgehend minimiert wird. Das macht nicht nur Samick als der aktuelle Inhaber von Seiler, sondern auch Yamaha mit Kemble. Im Fall von Seiler liest man bei Wikipedia, dass das Unternehmen auf eine Reihe von technischen Innovationen verweisen kann. Die Aussage bekäme eine viel höhere Wertigkeit, wenn man dort schreiben würde, dass Seiler einen wichtigen Beitrag in der Geschichte des Hybrid-Pianos geleistet hat. Seiler war ebenso wie Hohner entweder für den Markt zu früh zu innovativ, oder beide Firmen haben es versäumt, sich auf das Marketing ihrer Innovationen zu konzentrieren.

Bei dem Instrument aus unserem Hörbeispiel handelt es sich um ein von Seiler 1981 gebautes Klavier, Modell 118. Das heißt, das Piano ist 118 cm hoch. Es hat einen sehr angenehmen Klang, eine leicht gängige Spielart und ist weitgehend ohne Probleme stimmbar. Der Unterschied zwischen der verstimmten und der gestimmten Version ist nicht sehr groß. Sie brauchen ein feines Ohr und ein gutes musikalisches Gefühl. Dann werden Sie im direkten Vergleich feststellen, dass die Verstimmung etwas unruhiger ist, und sich der Ton nicht so gut gestalten lässt. Im Gegensatz dazu wirkt die gute Stimmung insgesamt harmonischer. Selbst der Klang wirkt runder, und die Dynamik ist in feineren Abstufungen zu beeinflussen, so dass nun auch das Pianospiel gelingt. Die Performance des Stücks ist stimmiger. Das zeigt wiederum, wie sich selbst kleinere Störungen auswirken:

Sie nötigen den Klavierspieler zu einer Vermeidungs-Strategie dieser Störungen. Die Konzentration auf die Vermeidung verhindert gleichzeitig die eigentlich erwünschte Optimierung des Stücks.

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